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Welt der Magie durch Corona-Krise in Not

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Von Veruschka Rechel

Baden-Baden – Der Circhus Renz wurde 1842 in Berlin von Ernst Jacob Renz gegründet. Damals verfügte das Unternehmen über feste Bauten in Berlin, Hamburg, Bremen, Breslau, Wien und Kopenhagen. Erst ab 1900 verbreiteten sich die sogenannten Wanderzirkusse, wie ihn auch Rudolf Renz, ein Nachkomme des Gründers betreibt. Mit seinem gleichnamigen Unternehmen hängt er nun in Baden-Baden fest.

Seit sechs Jahren überwintert der gebürtige Badener mit seinem Zirkus auf dem Gelände einer Baufirma im Industriegebiet von Sandweier. Auf mehreren tausend Quadratmetern Fläche inklusive Freikopplen ist es ideal für seine Tiere, wie er berichtet. Dazu zählen sechs Araberhengste, ein Irish Tinker und je drei Shetlandponys, Lamas und sibirische Steppenkamele. Am 26. März hätte der Circus Rudolf Renz seine erste Veranstaltung der diesjährigen Saison gehabt, wenn ihm die Corona-Krise nicht einen dicken Strich durch die Rechnunge gemacht hätte. Nun steht er nach wie vor auf dem großen Gelände ohne Einnahmen und mit der Unklarheit, wie und wann es weitergeht.

„So eine Situation habe ich noch nie erlebt. Niemand in der gesamten Schaustellerbranche hätte so etwas für möglich gehalten“, sagt Rudlof Renz, Inhaber des mittlerweile kleinen Familienunternehmens. Sein herzliches Lachen täuscht nicht darüber hinweg, dass er ziemlich verzweifelt ist. Wöchentlich würden drei große Ballen Heu, 600 Kilo Kraftfutter und etwas 300 Kilo Karotten an die Tiere verfüttert. Das plus das Sägemehl als Einstreu für die Tiere koste ihn allein rund 4000 € im Monat. Dazu kämen etwa 700 € für das Gelände, Strom und Wasser. Bis Ende April hätten Veranstaltungen in 5 Städten stattgefunden. Das sind Einnahme-Ausfälle bis zu 5000 € pro Stadt. Gottlob gibt es keine Angestellten zu bezahlen. Die Artisten werden saisonweise gebucht, sitzen nun zwar arbeitslos zu Hause, aber wenigstens nicht auf der Gehaltsliste des Circus‘. Um die Tiere kümmert sich Rudolf Renz und Ehefrau Jaqueline Traber aus der berühmten gleichnamigen Artistenfamilie. Bei Auftritten im Zirkus lässt sie bis zu 30 Hula-Hoop-Reifen um die Hüfte kreisen. während iht Mann für die Dressur und Pärsentation der Tier zuständig ist. Töchterchen Jayda ist mit ihren anderthalb Jahren vorläufig nur Zuschauerin.

„Natürlich werde ich versuchen „Corona-Soforthilfe“ zu bekommen, aber selbst wenn es klappt, wäre das nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, betont der Zirkusunternehmer. Rücklagen zum Überbrücken gibt es nicht mehr. „Was wir hatten, haben wir bereits in die neue Saison investiert. Wer rechnet auch schon damit, dass festgelegte Termin wegfallen?“ Man stecke so viel wie möglich in den Betrieb mit dem Gedanken, dass ab Beginn der Saison wieder Geld reinkommt. Hinzu kommt das bereits ausgegebene Geld für Werbematerial. “ Die Plakte für 1500 € kann ich jetzt wegwerden“, klagt Renz. Totgesagt werden die Zirkusse schon seit vielen Jahren, doch bis jetzt leben sie noch. Nun berfürchtet die Zirkusfamilie, dass die Welt der Magie der Corona-Krise zum Opfer fallen könnte. Wer etwa durch eine Tierfutter-Spende helfen möchte, kann sich unter (01 63) 8725666 mit dem Zirkus in Verbindung setzen.

Circus RUDOLF RENZ
vertreten durch
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Edith Eglin
Ostendstraße 23
76689 Karlsdorf-Neuthard

Tel. 07251 – 36 62 302
Fax 07251 – 36 62 301
Email: das.sekretariat@t-online.de
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